Der Eremit
alle Wege führen
in die Wüste
dort verweht der Wind
das Äußere
nackt stehst du vor dir selber
fröstelnd
in der zugigen Hütte
deines Herzens
bewohne deine innere Einöde
werde heimisch in allen Verwerfungen
deiner Seelenlandschaft
bleibe bei dir
über die Angstschwelle hinaus
lasse dich nieder
unter des Gebetes Obdach
jetzt bist du nur noch du
finde das Wort für deinen Hunger wieder
der dich menschlich macht
folge aus dem Allerlei
dem Weg ins Eine
nicht mehr fremdbewohnt
sondern zu dir selbst bekehrt
heimgefunden ins Daheimnis
und wenn du wieder auswanderst
in des lauten Lebens Lärm
bleibe innen eingesiedelt
in IHM
Kl. Br. Andreas Knapp